Sommerkonzert 2019
Für einen Dienstag Abend, mitten im Sommer, waren erfreulich viele Besucher in die Dachsenhausener Kirche gekommen, um beim Konzert des Frauenchores Dachsenhausen dabei zu sein. Die Neugierde auf den englischen Herrenbesuch, den die Damen erwarteten, war wohl doch geweckt. Der „Kidderminster Male Choir“ aus der Nähe von Birmingham war auf einer einwöchigen Chorreise im Mittelrheintal und machte einen Abstecher nach Dachsenhausen um beim Sommerkonzert des Frauenchores mitzuwirken.
Seit Anfang des Jahres bilden der ev. Posaunenchor Dachsenhausen und der ev. Posaunenchor Schweighausen ein gemeinsames Ensemble unter der Leitung von Jürgen Metz.und hatten ebenfalls ihre Teilnahme zugesagt. Es war ihr erster Auftritt in dieser Formation vor Publikum. Sie eröffneten das Programm mit den festlichen Klängen der „Sonata“ von Johann Pezelius.
Dann traten die erste Vorsitzende des Frauenchors Sandra Gonglach und ihre rechte Hand Andrea Fries-Gensmann ans Mikrofon um die Gäste und die Mitwirkenden zu begrüßen.
Besonders natürlich den Männerchor Kidderminster , der nun Aufstellung nahm für seinen ersten Auftritt. 21 Männerstimmen plus Chorleiter und Pianist hatten sich sehr schnell in die Herzen der Zuhörer gesungen und wussten sie zu begeistern.
Sie begannen mit „Do you hear the peaple sing“ aus dem Musical Les Miserables. Ein Einstieg in ihr Repertoir, der passender nicht sein könnte. Es folgte das weltbekannte „Angels“ von Robbie Williams, gefolgt von den traditionellen Stücken „Danny boy“ aus Irland und dem schottischen „Loch Lomond“.
Warum ist ein Posaunenchor ein Posaunenchor und kein Blasorchester? Dieser Frage ging Judit Mock, ein Mitglied des Posaunenchors, bei ihrer Ansage nach und hatte natürlich auch die Antwort parat, bevor sie zum Titel des nächsten Stückes kam..Es folgte „Teure Heimat“ aus der Oper Nabucco von Guiseppe Verdi.
Dann endlich traten die Gastgeberinnen für ihren ersten Auftritt vor den Altar. Sie begannen mit „Sommarpsalm“, ein schwedisches Lied, das dort bei vielen festlichen Gelegenheiten auf dem Programm steht. Dem rhytmischen „Kyrie“, bei dem man am liebsten mitklatschen würde, folgte das etwas ruhigere Spiritual „Burdon down“. Aber der Frauenchor hatte ja ein abwechslungsreiches Programm versprochen, und das hielt er auch.. „Hail holy queen“ und „I will follow him“, zwei Melodien aus dem Musical Sister Act, setzten den Schlusspunkt des ersten Auftritts.
Nun stellte der Posaunenchor unter Beweis, daß er nicht nur geistliche Klänge im Repertoir hat. Für „Let it be“, ein Song von den Beatles, klatschte das Publikum begeistert Beifall.
„Gwahoddiad“, mit diesem, fast unaussprechlichen Titel, begannen die „Engländer“ ihren nächsten Auftritt. Dieses Lied kommt aus Wales, jedoch war nach den ersten Takten klar, daß man die Melodie doch schon mal gehört hat. Dann folgten zwei Stücke zum Einkuscheln. „Can you feel the love tonight“ aus dem Musical König der Löwen und
„Lean on me“ von Bill Withers. Den Schluss bildete ein fetziges Medley der schwedischen Popgruppe ABBA. Stehender Applaus belohnte die Sänger für ihre tolle Leistung. Das Wort Zugabe, das nun lautstark ertönte, brauchte man nicht ins Englische zu übersetzen, das verstanden die Herren auch so. Diese wurde natürlich gerne gewährt, bevor sie Platz machten für das letzte Stück des Posaunenchors.
Dieser verabschiedete sich mit den „Irischen Segenswünschen“ vom Publikum, die man ihnen gerne zurückgeben möchte, damit sie in der neuen Formation auch weiterhin mit Spaß und Freude musizieren.
Dann nahm der Frauenchor für seinen letzten Auftritt wieder Aufstellung vor dem Altar. Doch Sandra und Andrea kündigten nicht die nächsten Lieder an, sondern die Ehrung einer Sängerin. Sie baten Anneli Schumacher nach vorn, um sich bei ihr für 50 Jahre Vorstandsarbeit, davon 30 Jahre als erste Vorsitzende, zu bedanken. Chorleiter Winfried Kahl nahm in seiner Eigenschaft als Kreischorleiter die Ehrung vor. Er überreichte ihr eine Urkunde vom Chorverband Rheinland-Pfalz, mit den besten Wünschen für die Zukunft. Mit einem langanhaltenden Applaus bezeugten ihr alle Anwesenden Dank und Anerkennung für ihre langjährige Tätigkeit.
Dem „Ewigen Kreis“, ein Titel den der Frauenchor schon lange im Repertoir hat, folgte die Uraufführung des Liedes „Der Schmetterling“, für Frauenchor arrangiert von Winfried Kahl. Der Text weist darauf hin, daß man bei einem Menschen nicht nach seinem Äußeren gehen soll. Man muß erst in sein Herz schauen, bevor man ihn beurteilt. Fazit: Ein Schmetterling steckt auch in dir. Es ist zu einem Lieblingslied der Sängerinnen geworden, ebenso wie die beiden folgenden „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffay und „Ich will spüren, daß mein Leben lebt“. Auch hier war die Begeisterung des Publikums groß und forderte eine Zugabe. Mit „An Irisch Blessing“ gab auch der Chor den Zuhörern gute Wünsche mit auf den Weg. Doch das war noch nicht das Ende des Konzerts. Nach den Dankesworten an alle Beteiligten, sangen Frauen-und Männerchor noch gemeinsam in deutscher und englischer Sprache „Neigen sich die Stunden“ von Lorenz Maierhofer. Zum Schluß erklang noch, gemeinsam mit dem Publikum in beiden Sprachen, „Lobet den Herrn“, begleitet von Winfried Kahl an der Orgel.
Der Frauenchor hatte für das Konzert keinen Eintritt erhoben, sondern um eine Spende gebeten. Es kam ein Betrag von € 1020.- zusammen, der der Kirchengemeinde, für eine weitere Restaurierung an der Orgel, zur Verfügung gestellt wurde.
Wer mochte, konnte sich noch zu einem gemütlichen Beisammensein im ev. Gemeindehaus einfinden. Dort war die Stimmung so gut, daß sich die englischen Gäste um Mitternacht nur schweren Herzens verabschiedeten und zum Bus begaben.